All right. Good night.
Mit dem Funkspruch „All right. Good night.“ soll sich der Pilot der Malaysia Airlines MH370 beim Übergang von einer Flugkontrollzone in die andere verabschiedet haben. Dann verschwand das Flugzeug vom Radar. Dies wurde als eines der größten Luftfahrträtsel aller Zeiten bezeichnet, denn es scheint unglaublich, dass etwas so Großes verloren gehen kann. Zur selben Zeit schrieb der Vater der Autorin seinem Enkel vier Glückwunschbriefe zum Geburtstag. Der Inhalt fast identisch; jeder Umschlag mit Sondermarke frankiert. Ein Jahr später kam gar keine Karte, der Geburtstag war wohl vergessen worden, und irgendwann bekam diese Vergesslichkeit einen Namen und wurde zur Diagnose: Demenz. Erst geriet der Name des Enkels in Vergessenheit, dann die Tatsache, dass es einen gibt, und schließlich die Gewissheit über die eigene Person.
Das vielfach preisgekrönte Stück „All right. Good night.“ verknüpft eine Krankengeschichte, ein Einzelschicksal, mit dem Flug der Boeing 777, die am 8. März 2014 spurlos mit 227 Passagieren und 12 Crewmitgliedern über dem Indischen Ozean verschwand. Die Parallelen werden schnell deutlich: Das ist neben dem Ablauf der Geschehnisse vor allem die Parallele der Gefühle der Angehörigen, die sich mit dem Unausweichlichen auseinandersetzen müssen.
Die in Sindelfingen geborene Autorin Helgard Haug ist Mitgründerin des Kollektivs Rimini Protokoll. Regisseurin Claudia Rüll Calame-Rosset,
Komponist Thomas Unruh und das vierköpfige Ensemble machen aus Haugs Vorlage einen spannenden und berührenden Flug in das menschliche Bewusstsein und die Seelenzustände, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Fotos © Richard Becker
24 / 20 € / Junges Publikum 10 €
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Einzelkarten sind ab dem 14.07.2025 erhältlich.