Lennart Schilgen
Wenn Lennart Schilgen nicht gerade Konzerte gibt und Kleinkunstpreise wie den Prix Pantheon und den Stuttgarter Besen einheimst, macht er vor allem eins: Er stiehlt sich davon. Unter anderem geht’s auf Radtour, ins Kloster und ins kommunistische Sommercamp. Oder auch nur in die Untiefen seiner Gedanken, was oft abenteuerlich genug ist. Denn ständig erreichbar sein, war gestern. Der Humorist, Liedermacher und Lyriker glänzt lieber durch Abwesenheit. Auf der Bühne präsentiert er dann Geschichten über die Ab- und Umwege in der Welt und im eigenen Kopf. Mit Leichtigkeit, Witz und ohne Scheu schaut er auch in die dunklen Ecken, kramt teils jahrelang Unter-den-Teppich-Gekehrtes hervor: die alte PUR-Kassette, die Grundschulzeugnisse oder die Sache mit der Nachtbushaltestelle. All das packt er in Beatles-artigen Pop, stramme Protesthymnen oder in eine „Reinhard-Mey-Parodie zum Niederknien“, schreibt der Kritiker des Mannheimer Morgen.
Mit versiertem Klavier- und Gitarrenspiel sowie „wachem Geist, Herz, Humor und hinterhältigen Pointen“, so die Laudatio zum Kleinkunstpreis Tuttlinger Krähe, führt Schilgen charmant, intelligent und witzig über jeden Abgrund. Dazu verschenkt er sprachliche Wundertüten ans Publikum: Gedichte, zutiefst albern und voll funkenschlagender Sprachkunst. Noch Fragen? Dann kann man ihm gerne jederzeit eine Mail schreiben. Er antwortet halt nicht. Abwesenheitsnotiz. Also: am besten einfach direkt zum Konzert kommen.
Fotos © Marvin Ruppert
24 / 20 € / Junges Publikum 10 €
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Einzelkarten sind ab dem 14.07.2025 erhältlich.