Ludwig van in Filderstadt ...

Den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens 2020 nahm das FILUM Sinfonieorchester zum Anlass, in den kommenden Jahren alle Sinfonien des Komponisten in Filderstadt auf die Bühne zu bringen. In den letzten beiden Jahren erklangen dessen Siebte und Fünfte. Was die fünfte Sinfonie mit der nun zu hörenden dritten verbindet, ist der Bezug zu den Idealen der Französischen Revolution und – in Beethovens dritter Sinfonie – zu einem Korsen, der Europa und die Welt veränderte. Zur Entstehungszeit der Es-Dur-Sinfonie op. 55 war Beethoven von Napoleon Bonaparte noch derart begeistert, dass er sein Werk nach dem französischen Herrscher benennen und es ihm widmen wollte. Nachdem Napoleon sich jedoch selbst zum Kaiser gekrönt hatte, gab Beethoven der Sinfonie ernüchtert den Titel „Eroica“.

Euphorisch, hitzig und wild aufbegehrend klingt Beethovens Komposition, die bei ihrer Uraufführung die Hörer*innen schlichtweg in Taumel versetzte. Fast unablässig prescht die Musik voran, sodass ein Zurücklehnen kaum möglich ist. Nur das schwermütige Hauptthema des zweiten Satzes, eines Trauermarsches, lässt kurz Zeit zum Verschnaufen, um sich hernach erneut der heroisch-rasanten Musik hinzugeben. Joseph Haydn schrieb zu der seinerzeit neuartigen, groß angelegten und formal neue Wege beschreitenden Sinfonie seines ehemaligen Meisterschülers: „Jetzt ist nichts mehr, wie es war …!“

Johannes Brahms konzipierte sein Violinkonzert 1878 im sonnigen Pörtschach am Wörthersee. Die gelöste, heitere Grundstimmung und die sehnsuchtsvollen Melodien haben das Werk zu einem der beliebtesten Konzerte gemacht. Den Violinpart übernimmt Michael Ewers, der Konzertmeister des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim.

Fotos © Adam Solta, Jochen Immesberger